Die Vermögensverwaltung und die Anlageberatung nehmen einen bedeutenden Anteil im Gesamtgeschäft der AKB ein. Als Finanzdienstleisterin kann die AKB beeinflussen, dass die Vermögen ihrer Kundinnen und Kunden sinnvoll gelenkt und negative Auswirkungen auf eine nachhaltige Entwicklung durch die Investitionen vermindert werden. Daher bietet die AKB ihren Kundinnen und Kunden Anlageprodukte an, die Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen.
Die AKB ist überzeugt, dass der Einbezug von nachhaltigen Kriterien in die Selektionsprozesse von Anlagen deren Risikoprofil verbessert und sich durch gutes Nachhaltigkeitsmanagement zudem Opportunitäten für Unternehmen sowie Emittenten und somit für die Anlegerinnen und Anleger eröffnen. Zudem ermöglicht die AKB ihren Kundinnen und Kunden, mit ihrem Vermögen einen sinnvollen Beitrag an eine nachhaltige Entwicklung zu leisten. Die AKB übernimmt ihre Verantwortung, Finanzströme in nachhaltige Bereiche zu lenken.
Die AKB hat im Jahr 2021 ihre Prozesse bei der Auswahl der Anlagen erweitert. Das nachhaltige Anlagekonzept wird auf die Anlageuniversen sowohl im Delegations- als auch im Beratungsgeschäft angewendet. Dabei kommen zwei Nachhaltigkeitsfilter für Direktanlagen bei Aktien und Obligationen zum Einsatz. In einem ersten Schritt werden Geschäftsmodelle und -verhalten mit hohen Nachhaltigkeits- und Reputationsrisiken ausgeschlossen. Diese Ausschlusskriterien werden jährlich überprüft. In einem zweiten Schritt wird die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen und Emittenten auf Basis von ESG-Kriterien beurteilt. Für die AKB gilt die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens oder eines Emittenten dann als solide, wenn sie von der Nachhaltigkeitsratingagentur MSCI ESG mindestens mit «BBB» bewertet wird. Durch diese Einschätzung wird gewährleistet, dass das Management der wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen im Branchenvergleich mindestens durchschnittlich erfolgt. Der aktuelle Katalog der Ausschlusskriterien und die detaillierten Beschreibungen inklusive Umsatzschwellen sind jederzeit unter akb.ch/private/anlegen-handeln/nachhaltiges-anlegen/ausschlusskriterien einsehbar.
Aufgrund der Ausschluss- und ESG-Kriterien werden vom globalen Obligationenuniversum der AKB rund 20 % der Emittenten und vom globalen Aktienuniversum rund 40 % der Unternehmen ausgeschlossen. Die Nachhaltigkeitseinschätzung der Unternehmen und Emittenten wird monatlich überprüft. Nicht mehr nachhaltige Titel werden innerhalb einer bestimmten Frist aus den Portfolios verkauft (Delegationsgeschäft) respektive zum Verkauf empfohlen (Beratungsgeschäft) und die Anlageuniversen entsprechend angepasst.
Aktuell deckt das Anlagekonzept der AKB die Anlagekategorien Aktien und Obligationen sowie den Themenbereich Microfinance unter den übrigen Anlagen ab. Andere Anlagen wie Immobilien oder Rohstoffe gelten bei der AKB aufgrund fehlender Nachhaltigkeitsstandards als «nicht bewertet». Die AKB verfolgt die Entwicklung bei den Angeboten an nachhaltigen Produkten und Konzepten eng und überprüft periodisch eine allfällige Erweiterung des nachhaltigen Anlagekonzeptes auf zusätzliche Anlagekategorien und -themen. In ihren verschiedenen Anlagestrategien liegt der durch nachhaltige Anlagen abgedeckte Anteil bei 60 bis 100 %. Eine Liste der übrigen – klar begründeten – Ausnahmen zum nachhaltigen Anlagekonzept findet sich unter akb.ch/nachhaltiges-anlegen.
Transparenz ist der AKB sehr wichtig. Daher wird grossen Wert darauf gelegt, dass die Kundinnen und Kunden über den Nachhaltigkeitsansatz und die Nachhaltigkeitsausprägung ihrer Portfolios informiert sind.
Das System zur Nachhaltigkeitseinschätzung von Drittanbieter-Anlageprodukten beruht auf zwei Säulen: Einerseits wird das vom Anbieter für das Produkt angewendete ESG-Konzept (ESG Policy) mit demjenigen der AKB verglichen und auf Vereinbarkeit geprüft. Andererseits wird abgeklärt, ob die im Konzept genannten Strategien im Produkt entsprechend umgesetzt werden und welche Abweichungen in der Umsetzung zum Ansatz der AKB bestehen. Bei Themenprodukten wird zusätzlich evaluiert, ob das Thema aus AKB-Sicht als nachhaltig gilt und wie sich die Qualität der Umsetzung gestaltet. In den Jahren 2021/22 hat die AKB bereits über 100 Drittprodukte eingeschätzt und konnte dabei die Robustheit und Verlässlichkeit ihres Ansatzes bestätigen.
Die AKB Portfoliofonds und unsere standardisierten Vermögensverwaltungsmandate sind seit Mitte 2021 vollständig auf das nachhaltige Anlagekonzept der AKB umgestellt. Entsprechend sind 100 % der Mandate von Privatkunden und der AKB Fonds per Ende 2022 nach dem AKB-nachhaltigen Anlageansatz investiert. Die Durchdringung nachhaltiger Anlagen wollen wir längerfristig weiter ausbauen, indem wir unsere Kundinnen und Kunden für die Vorteile einer nachhaltigen Anlagestrategie sensibilisieren.
Die Anlageuniversen in der Beratung (Aktien, Obligationen, Fonds) beinhalten, wo immer möglich, nur nachhaltige Titel. 2022 wurden die Universen gemäss dem AKB-Ansatz bereinigt, die Kundschaft über nicht nachhaltige Anlagen in ihren Depots informiert und Switch-Vorschläge unterbreitet. Per Ende 2022 waren die Beratungsdepots Portfolio und Fokus zu 55 % in nachhaltige Anlagen investiert. 42,1 % stammten aus nicht bewerteten Anlagekategorien (ein Drittel davon Immobilien) und 2,8 % wurden von der AKB als nicht nachhaltig eingeschätzt. Kundinnen und Kunden, welche ihre Wertschriftenpositionen selbstständig ohne Beratung der AKB verwalten, sind als Eigenverwaltung (execution only) eingestuft. Da die AKB in diesen Depotwerten keinen Einfluss auf die Entscheide nehmen kann, wird auf eine Auswertung verzichtet.
Transparenz ist der AKB sehr wichtig. Daher wird grossen Wert darauf gelegt, dass die Kundinnen und Kunden über den Nachhaltigkeitsansatz und die Nachhaltigkeitsausprägung ihrer Portfolios informiert sind. Dementsprechend weist die AKB in den periodischen Vermögensausweisen sowie in Vermögensdarstellungen und im e-Banking seit Anfang 2022 darauf hin, wie die jeweilige Anlage bei der AKB hinsichtlich Nachhaltigkeit eingeschätzt wird. Auch die Gründe für die Bewertung «nicht nachhaltig» einer Position werden im Vermögensausweis abgebildet. Die Transparenz sowie die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu den Anlageprodukten werden weiter verstärkt und ausgebaut. Damit leistet die AKB einen Beitrag zum Wissensaufbau zu nachhaltigem Anlegen und somit zur Verhinderung von Greenwashing.
In den Jahren 2021/22 hat die (Selbst-)Regulierung für nachhaltiges Anlegen in der Schweiz stark zugenommen. Für die Bereiche Prävention von Greenwashing sowie für die Beratung und die Berichterstattung wurden entsprechende Vorgaben publiziert. Erfreulicherweise hat sich aus den verschiedenen Regelwerken nur ein marginaler Anpassungsbedarf für die AKB ergeben – ein sicheres Zeichen dafür, dass das Anlagekonzept und dessen Umsetzung die Anforderungen der verschiedenen Anspruchsgruppen proaktiv erfüllt.
Die AKB ist Unterzeichnerin der globalen Investoren-Initiative UNPRI (United Nations Principles for Responsible Investments) und Mitglied der Schweizer Branchenvereinigung Swiss Sustainable Finance. Diese Engagements helfen der AKB, die regen Entwicklungen im Bereich des nachhaltigen Anlegens eng mitzuverfolgen und mitzugestalten.
Die AKB hat sich für 2022 zum Ziel gesetzt, dass die Kundenberaterinnen und Kundenberater das nachhaltige Anlagekonzept der AKB systematisch anwenden. Auf dieses Ziel wurde mit verschiedenen Initiativen hingearbeitet. Zum einen konnte der Informationsgrad für die Kundschaft stark erweitert werden. Das interne E-Learning-Programm zum Thema nachhaltiges Anlegen wurde 2022 fertiggestellt, es wird im ersten Quartal 2023 aufgeschaltet. Der Anteil an Impact Investments wurde durch die Möglichkeit der Aufnahmen von Green Bonds nicht nachhaltiger Emittenten in den Delegationsprodukten erhöht. Im Fondsuniversum für die Beratung wurden die bereits bestehenden Empfehlungen für Microfinance durch ein Impact-Produkt im Bereich Aktien Welt ergänzt.
Im laufenden Jahr wird die AKB die Nachhaltigkeitsberichterstattung für die Portfoliofonds ausbauen und monatlich Nachhaltigkeits-Factsheets publizieren. Durch fortlaufende Schulungen der Kundenberaterinnen und Kundenberater wird die Beratungskompetenz für nachhaltige Anlagen weiter verstärkt.
in CHF Mio. | 31.12.2021 | 31.12.2022 | ||
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DELEGATION Anteile der nach dem nachhaltigen Anlagekonzept der AKB verwalteten Vermögen* | ||||
Privatkundinnen und -kunden (VVA**) | 100,00% | 1692 | 100,00% | 1483 |
AKB Portfoliofonds ESG Fokus*** | 100,00% | 1298 | 100,00% | 1432 |
Institutionelle Kunden (VVA** und AKB-Fonds) | 25,70% | 1388 | 22,63% | 1073 |
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Beratungsdepots Portfolio und Fokus**** | ||||
Anteil nachhaltige Anlagen | 55,08% | 55,11% | ||
Anteil nicht nachhaltige Anlagen | 2,78% | 2,82% | ||
Anteil nicht bewertete Anlagen | 42,14% | 42,07% |
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no-line | no-line | no-line | no-line | no-line |
* | Bei den Vermögensverwaltungsmandaten der Privatkundinnen und -kunden und den AKB-eigenen Fonds wird ausschliesslich das nachhaltige Anlagekonzept der AKB angewendet. Bei institutionellen Kunden kommen in den meisten Fällen Kundenvorgaben zum Tragen, die die Anwendung des nachhaltigen Anlagekonzeptes nur bedingt zulassen. |
** | Vermögensverwaltungsmandate |
*** | Umfasst alle zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Kategorie-, Portfolio- und Vorsorgefonds. |
**** | Die Anlagen in den Beratungsdepots beruhen auf individuellen Empfehlungen. |